Die Fastenzeit!
Mit dem Aschermittwoch ist auch die Zeit der jeckischen Narrenrufe „Alaaf“ und „Helau“ vorbei. Die Zeit zwischen zuckerüberladenen Pfannkuchen und Osterbraten beginnt. Denn: Viele Familien gehen dann in das Dazwischen über, die Fastenzeit. Doch woher kommt das Besinnen auf Verzicht und warum gerade jetzt? FAMILIEN H(erz) klärt, was es damit auf sich hat und warum Verzicht für unsere Kinder nicht gleich den Weltuntergang bedeutet.
Im christlichen Glauben nutzen zahlreiche Menschen überall auf der Welt die nächsten sechs Wochen, um sich zu besinnen und Buße zu tun. Die Fastenzeit beginnt hier mit dem Aschermittwoch und endet in der Karwoche an Ostern. Traditionell verzichten die Gläubigen auf ungesundes Essen, oder überdenken ihr Konsumverhalten, etwa bei den sozialen Medien, Rauchen oder Alkohol. Heutzutage fasten nicht nur Gläubige, vielerorts in Deutschland wird die Fastenzeit nach Fasching und vor Ostern in den Alltag der Menschen eingebracht.
Sollen meine Kinder wirklich hungern?
Nein, natürlich nicht! Strenges Hungern oder Diäten sollten nie ohne ärztliche Anweisungen bei Kindern durchgeführt werden. Setzt man sich dem hinweg, können eure Kinder nicht die benötigte Vitamin- und Nährstoffzufuhr erhalten, es kommt zu Mangelerscheinungen und Wachstumsstörungen. Verzicht üben geht aber auch ohne Hungerkuren. Wenn ihr etwa als Familie auf eine gesunde Ernährung achtet oder den TV-Konsum einstellt, kann das schon ein guter Anfang sein.
Wie funktioniert Fasten in Familie?
In einer Welt, in der unsere Kinder an Feiertagen, wie Weihnachten, mit Geschenken überladen werden, in der die Supermarkt-Regale bis oben hin voll sind und in der Instagram und Co unser Sozialverhalten bestimmen, ist die Fastenzeit eine gute Gelegenheit, um das eigene Konsumverhalten einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Brauchen wir das wirklich? Brauchen meine Kinder das? Vieles davon nehmen wir inzwischen zu selbstverständlich. Und wenn wir es als Erwachsene schon als selbstverständlich betrachten, was macht das dann erst mit unseren Kindern? Bewusst eine Auszeit schaffen und den Kindern erklären, warum der Süßigkeitenschrank jetzt erst einmal leer bleibt. Es gibt viele Ideen, wie ihr eurem Nachwuchs die Fastenzeit spielerisch näherbringen könnt – zusammengetragen im nächsten Abschnitt.
Ideen zum Fasten als Familie
Die sechs Wochen sind lang bis Ostern – auch und vor allem für unsere Kinder. Aber genau um das geht es doch beim Fasten, Warten und Zurückhaltung. Das muss aber nichts Schlechtes sein und sollte als solches euren Kindern auch nicht vermittelt werden. Am besten dafür eignet sich ein Fastenkalender. Den könnt ihr gemeinsam basteln. Teilt ihn in übersichtliche Wochenabschnitte ein, lasst den Kindern die Entscheidung über Farbe und Form. Überlegt euch für jede Woche ein Ziel, beispielsweise „Diese Woche daddel ich weniger an der Spielkonsole herum.“ In der anderen Woche verzichten wir ganz auf zuckerhaltiges Essen.
Was ihr auch machen könnt, veranstaltet eine kleine Ausmist-Party. Organisiert euch einen großen Karton und werft alles rein, was ihr nicht mehr braucht aus dem Kleiderschrank. Oder macht eine Kiste an Lebensmittel fertig und spendet sie an gemeinnützige Organisationen. Müssen denn wirklich die Kidneybohnen-Dosen gehortet werden, wenn das Regal im Supermarkt ständig aufgefüllt wird? Clever und überlegt einkaufen gehen, damit keine Lebensmittel weggeschmissen werden müssen.
Es gibt viele Ideen, wie ihr ganz einfach Verzicht üben könnt. Und wenn alle mitmachen, ist es doch gar nicht so schlimm. Auch wir bei FAMILIEN H(erz) starten in die Fastenzeit und zeigen euch in den nächsten Wochen, kreative Ideen und Tipps, wie ihr gemeinsam als Familie die Zeit des Verzichts und darüber hinaus gut meistern könnt. (JH)