Ich will nicht“ – Kennt ihr diesen Satz eurer Kinder vor dem nächsten Zahnarztbesuch womöglich auch? Keine Sorge, ihr seid mit Sicherheit nicht die einzigen Eltern, denen es so geht. Deswegen hat sich FAMILIEN H(erz) kurzerhand überlegt, euch anlässlich zum heutigen Tag des Zahnschmerzes (9. Februar) ein paar hilfreiche Tipps zusammenzutragen.
Der erste Termin ist entscheidend
Vor dem ersten Zahnarztbesuch heißt es „Ruhe bewahren“. Denn nichts ist schlimmer, wenn ihr euren Kindern schon beim ersten Termin ein schlechtes Gefühl auslöst. So entspannter der Besuch abläuft, das fängt bereits schon in den eigenen vier Wänden an, desto weniger Angst wird das Kind später haben. Am besten behandelt ihr den Zahnarztbesuch wie einen ganz normalen alltäglichen Einkaufsbummel und versucht, diesen nicht zwischen anderen Terminen am Tag zu quetschen. Das bringt nur unnötige Unruhe rein. Außerdem sollte der erste Zahnarztbesuch für das Kind im besten Fall nicht schon mit Schmerzen verbunden sein. Ab dem ersten Zahn sollte da bereits schon ein Kontrollbesuch gemacht werden. Später können halbjährliche Kontrollbesuche helfen, das Vertrauen zwischen Zahnarzt und Kind zu stärken.
Angst-Geschichten meiden
Ihr hattet früher als Kind auch Angst vor dem Zahnarzt, oder habt sie immer noch? Auch wenn es schwer fällt, die Angst darf nicht auf euer Kind projiziert werden. Das gleiche gilt auch, wenn andere Kinder, etwa in der Kita oder Schule, ihre negativen Erfahrungen eurem Kind erzählen. Ist es schon passiert, solltet ihr die Horror-Geschichten nicht weiter ausbauen, sondern dem Kind die Panik nehmen. Eine lustige Gute-Nacht-Geschichte könnte da sicherlich etwas Unruhe wegnehmen. Das Universum der Zahnfee ist schließlich sehr groß und sie erlebt jede Menge Abenteuer.
Keine Versprechungen machen
Das Kind nach dem Zahnarztbesuch belohnen? Das sollte vermieden werden! Ansonsten baut das beim Kind nur unnötig Druck auf, vor allem wenn es um Spielzeug geht, was euer Kind sich schon lange wünscht. Andersherum gilt natürlich auch, dass Bestrafungen für Geschrei oder Zickereien keine Alternativen sind. So verbindet euer Kind den Gang zum Zahnarzt womöglich mit noch mehr schlechten Erfahrungen.
Kein Trost spenden, wenn es keinen Grund dazu gibt
Den größten Fehler, den Eltern machen können ist, die Kinder schon im Vorfeld, wenn noch gar nichts passiert ist, vorbeugend zu trösten. Mit Sätzen, wie „Du wirst sehen, dass es gar nicht wehtun wird“ verstärken sich die Ängste eurer Kinder nur noch mehr. Kommt es dann doch mal zu einer unangenehmen Behandlung, sind Sätze, wie „Es wird schon nicht wehtun“ ebenso kontraproduktiv. Dem Kind Lügen auftischen sollte daher auch keine Option sein. Vielleicht hat aber das Krokodil „Ferdinand“ auch Zahnschmerzen. Gebt das Lieblingskuscheltier eures Kindes mit in die Hände. Könnt ihr beim Kuscheltier den Mund aufmachen, umso besser. Dann kann der Zahnarzt ja auch gleich nochmal da hineinschauen. Zu zweit ist das Kind schon viel mutiger.
Wissenswertes über das Zähne putzen
Wer putzt wie oft und wie lange?
Gesund beginnt wirklich im Mund: Studien belegen Zusammenhänge zwischen kranken Zähnen oder Paradontitis und Erkrankungen wie Gelenkbeschwerden, Herz-Kreislauf- oder Stoffwechsel-Problemen. Daher sollten folgende Tipps und Regeln für die verschiedenen Altersgruppen beachtet werden:
Ab dem 1. Zahn bis zum 2. Geburtstag:
- morgens und abends mit einer geeigneten Zahnbürste und mit einem Hauch (maximal eine erbsengroße Menge) Kinderzahnpasta mit höchstens 500 ppm (0,01 %) Fluorid von allen Seiten sauber putzen.
- Einfacher als am Waschbecken funktioniert das Zähneputzen auf dem Wickeltisch oder auf dem Schoß
- Geben Sie dem Baby eine zweite Zahnbürste zum Spielen in die Hand.
Kleinkinder mit Milchzähnen:
- Milchzähne morgens und abends putzen
- Nun sollte das Kind das eigenständige Zähneputzen nach der KAI-Methode lernen (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen)
- Eltern putzen nach
Ab dem ersten bleibenden Zahn (meistens mit 5 bis 6 Jahren)
- Zu einer Junior-Zahnpasta wechseln (ggf. mit einem Fluoridgehalt von 1000-1500 ppm)
- 2 Mal täglich Zähne putzen
- Zahnseide oder Interdentalbürstchen verwenden
- 2 Mal im Jahr die Zahnarztpraxis aufsuchen zur Prophylaxe und/oder Fluoridierung
Erwachsene:
- 2x täglich Zähne putzen
- 1x täglich Zahnzwischenräume reinigen
- Zahn und Interdentalbürsten regelmäßig erneuern, z.B. auch nach Erkältungen.
- Zähne „von Rot nach Weiß“ putzen
- 1x jährlich zur Prophylaxe und professionellen Zahnreinigung zum Zahnarzt gehen.
jh/medicalpress