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Darum sind warme Füße in der kalten Jahreszeit so wichtig

Es wird kühl, es wird nass, es ist Herbst und der Winter steht schon vor der Tür. Spätestens Mitte Oktober verabschieden wir uns von den letzten Sommerstücken und ziehen lieber einen Pullover mehr an. Dazu gibt es ein farblich passendes Set, bestehend aus Mütze und Schal und natürlich sind unsere Leggings jetzt gefüttert. Doch was ist mit unseren Füßen?

Tipps gegen die wortwörtliche Verkühlung und Erkältungen kennen wir zuhauf und die warme Kleidung ist im Erzgebirge auch schon seit Ende September gebongt. An sich dürften wir nun gerüstet sein, gegen Viren und Bakterien. Leider vergessen wir viel zu oft unsere Füße. Sie tragen uns durch den Alltag und im Sommer setzen wir sie mit Nagellack und schicken Sandalen in Szene. Doch gerade jetzt in der kalten Jahreszeit spielen sie für unser Immunsystem eine wichtige Rolle. Schon ein altes Sprichwort, hergeleitet aus der Säftelehre des Hippokrates, mahnt uns zu warmen Füßen: „Den Kopf halt‘ kühl, die Füße warm, das macht den besten Doktor arm“. Zwar gibt es in der heutigen Medizin zunächst keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Frieren und einer Erkältung, denn dabei spielen Viren die übergeordnete Rolle, doch die Unterkühlung von Füßen, Beinen usw. hat Auswirkungen auf unser vegetatives Nervensystem. Die Durchblutung der Atemwege wird gedrosselt, die Nasenschleimhäute werden kalt, trocknen aus und die Abwehrbereitschaft des Körpers nimmt ab. Erkältungsviren haben nun leichteres Spiel. Zudem muss unser Körper viel Energie aufwenden, um kalte Füße zu wärmen – diese Kraft fehlt dann wiederum ebenso dem Immunsystem. Generell gilt, dass Frauen, im Gegensatz zu Männern, einen niedrigeren Blutdruck und weniger Muskelmasse haben und somit schneller frösteln. Wer allerdings zu häufig unter kalten Füßen leidet, sollte Krankheitsursachen ausschließen. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit oder das Raynaud-Syndrom können für kalte Füße verantwortlich sein, denn hierbei spielen verengte Arterien und Gefäße eine Rolle. Das Resultat: schlechte Durchblutung und kalte Füße. Sogar manche Medikamente, z.B. Kopfschmerztabletten oder Mittel gegen Erkältung, Bluthochdruck oder Verhütungsmittel können als Nebenwirkung kalte Füße und Frieren nach sich ziehen.

Tipps für warme Füße:

  • Warme Schuhe mit Thermosohlen und dicke Socken halten nur warm, wenn die Füße nicht eingeengt werden. Das Blut muss ungestört zirkulieren können. Wollsocken sind zu empfehlen, sie leiten Schweiß weiter.
  • Das Obermaterial der Schuhe sollte atmungsaktiv sein, damit sich im Schuh die Feuchtigkeit nicht staut (z.B. Leder oder Mikrofaser).
  • Die Sohlen sollten wasserundurchlässig sein.
  • Drehen Sie nicht nur die Heizung hoch, sondern bewegen Sie sich durchs Büro oder die Wohnung, auch Kniebeuge helfen das Blut wieder in die Füße zu pumpen.
  • Kalte Füße können nicht nur eine Erkältung verursachen, sondern bereits Symptom einer solchen sein. Sorgen Sie für Wärme von innen nach außen durch Heißgetränke.
  • Verbessern Sie Ihre Durchblutung durch Wechselfußbäder, diese trainieren das Blutgefäßsystem.
    • So funktionierts: Halten Sie Ihre Füße zwei bis drei Minuten in warmes Wasser und anschließend bis zu drei Sekunden in eiskaltes Wasser. Wiederholen Sie diesen Ablauf mehrmals und hören mit kaltem Wasser auf. Trocknen Sie die Füße gut ab und tragen Sie Arnika- oder Zitrusöl (nicht zwischen den Zehen) auf, beides wirkt nochmals fördernd auf die Durchblutung.

Wohltuendes Fußbad für die ganze Familie

Nach einem harten Tag auf Arbeit oder in der Schule lässt es sich so richtig gut bei einem heißen Kakao und einem Fußbad entspannen. Wohltuende Wärme und das Gefühl von Geborgenheit sind gut für die Seele und zudem werden die im Winter besonders beanspruchten Füße gepflegt. Zudem kann ein Fußbad gegen Einschlafprobleme helfen. Auch für Kinder bedeutet ein Fußbad Entspannung und wärmt nach dem Rodeln wieder richtig auf. Das Wasser sollte dabei zu Beginn des Bades die optimale Temperatur von 35 Grad haben, innerhalb der nächsten zehn Minuten kann immer wieder heißes Wasser aufgegossen werden. Die Wassertemperatur sollte am Ende 39 Grad nicht überschreiten, die Füße bis zu den Waden im Wasser sein und die Dauer von 20 bis 15 Minuten nicht überschritten werden. Anschließend kurz kalt abduschen, gut abtrocknen und Wollsocken anziehen. Bei Kindern ab zwei Jahren kann ein ansteigendes Fußbad bis zu zweimal am Tag durchgeführt werden, es empfiehlt sich danach eine Ruhephase auf dem Sofa oder im Bett.

Ein Fußbad funktioniert ohne Zusätze, doch die Zugabe von Thymianöl wirkt aromatisch und zudem krampf- sowie schleimlösend. Auch Senfmehl kann bei Kindern ab sechs Jahren bei einem Fußbad zum Einsatz kommen und die Durchblutung fördern sowie Hustensymptome lindern. Lavendelöl im Wasser beruhigt und Honig sorgt für gepflegte Füße.

Die Kraft aus Senf – Zusatz fürs Fußbad selbst gemacht

Senfmehl aus Senfkörnern und Salz aus dem Toten Meer (beides in der Apotheke erhältlich) und etwas Olivenöl mischen und dem Wasser zugeben.

Titelbild von Gabriel | stock.adobe.com