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Einmal nicht aufgepasst, schon hat das Kind die Waschmittelbox in der Hand, die Anti-Babypille geschluckt oder ein Blatt von Mamas Gummibaum im Mund. Szenarien, bei denen es Eltern sofort eiskalt den Rücken herunterläuft. Auch und gerade jetzt in der Herbstzeit, wenn die Pilze nur so aus der Erde schießen, ist Vorsicht beim nächsten Familienausflug in den Wald geboten. Kleine Kinder erkunden die Welt mit all ihren Sinnen, besonders gern mit dem Mund. Ist die giftige Substanz aber erst in ebendiesem und wird heruntergeschluckt, ist schnelles Handeln angesagt. FAMILIEN H(erz) verrät euch, wo giftige Gefahren für die Kleinsten im Haushalt lauern und was ihr im Notfall tun könnt.

Alltägliche Gefahren im Haushalt

  • Putz- und Reinigungsmittel gehören in Oberschränke und haben in Schränken unter der Spüle nichts verloren.
  • Die Wohnung bzw. das Haus auf gifte Pflanzen überprüfen. Besonders giftig: Dieffenbachia (auch Schweighorn, Giftaron), Eisenhut (Venuswagen, Wolfskraut) und Engelstrompete
  • Herumliegende Zigaretten und Kippen, die verschluckt werden, können lebensgefährlich sein. Darunter zählen auch Nikotinkaugummis sowie Schnupf- und Kautabak.
  • Medikamente sollten nie auf dem Tisch liegen gelassen werden, am besten ihr verstaut sie in die Nachttischschublade. Allein eine geringe Menge davon können akute Folgen haben.

Im Notfall den Giftnotruf wählen

Die Giftnotruf- oder Giftinformationszentralen sind für schlimme Vergiftungsfälle 24 Stunden erreichbar. Eine Übersicht für den deutschsprachigen Raum, darunter auch Österreich und die Schweiz findet ihr im Internet.

Wenn der Giftnotruf gewählt wurde, solltet ihr genaue Angaben zu folgenden Fragen machen können:

Wer ist betroffen?

Kind oder Erwachsener? Alter, Geschlecht, Körpergewicht können ebenso hilfreiche Informationen für die Einschätzung der Situation sein.

Was wurde eingenommen?

Handelt es sich um Arzneimittel, Haushaltsprodukt, Chemikalie, Pflanze, Pilze, Tier, Lebensmittel, Drogen etc.? Am besten gebt ihr möglichst genaue Bezeichnungen von der Verpackung an.

Wann?

Zeitpunkt der Einnahme bzw. Dauer der Einwirkung.

Wie ist das passiert?

Angaben, auf welchem Weg euer Kind die giftige Substanz aufgenommen hat – geschluckt, eingeatmet oder über die Haut.

Wie viel?

Möglichst genaue Mengenangabe, zum Beispiel Anzahl der Tabletten, Tropfen, Pflanzenteile, Flaschengröße und fehlende Menge und Ähnliches.

Titelbild von Вячеслав Думчев | Adobe Stock