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„Omas sind wie Mamas – nur mit Puderzucker“ – meine Enkelkinder bereichern mein Leben unsagbar, nichts macht mich glücklicher als ein Lächeln meiner Beiden und lässt allen Kummer vergessen. Mein Herz geht auf, wenn ich sie sehe. Die Fröhlichkeit und Unbekümmertheit der Zwei überträgt sich gleich auf mich.

Ich kümmere mich gern um Jamila (7) und Artur (3) und stehe mitunter auch als Verbündete auf ihrer Seite. Wenn sie zu Besuch kommen, ist unsere Wohnung voller Liebe und Lachen durchflutet. Aber auch von Chaos, Lärm und Toberei. Wir meistern das als Großeltern mit Gelassenheit. Schließlich haben wir unsere Kinder schon erfolgreich großgezogen. Deshalb bringt uns so schnell nichts aus der Ruhe, wenn es um unsere Enkel geht. Oma und Opa haben Zeit, das ist das Schöne am Großeltern-Dasein. Wir nutzen die Freizeit mit gemeinsamen Spielen, Geschichten vorlesen oder Erlebnisse aus der Kindheit von Mama erzählen.

Foto: Christine Harzsch

Das besondere Highlight ist das Oma-Opa-Enkel-Wochenende. Wenn mich meine Jamila fragt: „Oma, wann kann ich mal wieder bei dir übernachten?“ geht mein Herz vor Freude auf. Ich zücke meinen Kalender und es wird ein Termin ausgesucht. Sie packt dann schon mindestens eine Woche vorher ihre Übernachtungstasche mit viel Spielzeug und Anziehsachen. Dann ist es endlich soweit. Als Erstes richtet sie sich in unserem Arbeitszimmer ein, macht es sich auf der Couch mit Keksen und Saft gemütlich. Sie weiß, bei den Großeltern darf sie immer ein bisschen mehr als zu Hause. Oma und Opa dürfen verwöhnen. Wenn es ans Schlafengehen geht, werden die Einschlaf-Rituale beibehalten. Wir gehen dann gemeinsam ins Bett und ich genieße das Kuscheln mit ihr. Wenn ihre kleinen Händchen mein Gesicht streicheln, ist das Balsam für meine Oma-Seele. Ihr kleiner Bruder Artur hat auch schon Übernachtungsbedarf angemeldet. Auch darauf freuen wir uns schon, wenn er dann etwas älter ist und kein Heimweh mehr hat.

Natürlich ist die gemeinsame Zeit mit den Kleinen auch anstrengend. Spätestens nach der Abfahrt, wenn sie Mama oder Papa abgeholt wurden, macht sich meine Arthrose in den Gelenken bemerkbar und mir wird wieder mal klar, warum ich mit 68 Jahren die „Krümelmonster“ nicht jeden Tag um mich haben kann. Und dennoch vermisse ich sie schon kurze Zeit danach wieder. Ich gönne mir dann einen ruhigen Abend und freue mich schon auf das nächste Mal mit meinen zwei Wirbelwinden.

Titelbild von AdobeStock