Folgt unsherz.erzgebirge
Sie schniefen, haben Atemnot und fiebern: Für viele Eltern in den letzten Wochen kein seltenes Bild ihrer Kleinsten. Doch wer jetzt denkt, Corona ist hier das Thema, der irrt. Ein ganz anderes Virus bringt derzeit die Kinderkliniken an ihre Belastungsgrenze. Der Übeltäter: Vorname RS, Nachname Virus – die Kurzform. Vollständiger Name: Respiratorisches Synzytial Virus. Allein der Name geheißt nicht Schönes.
Der RS-Virus ist keine neue Atemwegserkrankung. Doch laut Robert-Koch-Institut (RKI) kommt es dieses Jahr zu einem deutlichen Anstieg der Fälle. Auch im Erzgebirge.
Jedoch ist der Virus oft für Eltern kaum zu unterscheiden von einer normalen Erkältung. Doch woran erkennen Mamas und Papas dann also, ob es sich um RSV handelt? FAMILIEN H(erz) sagt euch, worauf ihr achten müsst.
Grundsätzlich gehört der RS-Virus zur gleichen Familie der Viren, wie etwa Erreger, die durch Masern oder Mumps hervorgehen. Übertragen wird er über die Tröpfcheninfektion. Nach dem es zur Infektion gekommen ist, kann es im Durchschnitt fünf Tage dauern, bis Anzeichen auftauchen. Erste Symptome zeigen sich dann zunächst durch Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Fieber. Alles, was eigentlich vorerst nur auf eine Grippe deuten könnte.
Was aber zunächst nur wie leichte Erkältungssymptome aussieht, kann sich schnell auf die Atemwege ausbreiten. Während die einen also nur leicht erkranken und die Infektion ohne größere Probleme wegstecken, kann RSV für Risikogruppen, Säuglinge oder Kinder mit geringem Immunsystem zur Gefahr werden, insbesondere erkennbar an einem pfeifenden Atemnebengeräusch. Haben die Betroffenen dabei große Probleme beim Atmen, sollte sofort der Arzt aufgesucht werden.
Bei den meisten Betroffenen handelt es sich um Frühgeborene, Säuglinge und Kleinkinder im Alter von ein bis vier Jahren. Der RS-Virus kann jedoch auch Erwachsene treffen. Zumeist dauert eine Erkrankung ca. drei bis zwölf Tage. Allerdings können Symptome, wie Husten auch mehr als vier Wochen andauern.
Schlimmste Folge des Virus ist, dass sich dieser in manchen Fällen später auch auf die Lunge legen kann. Erkrankte sprachen von häufiger auftretendem Asthma oder waren anfälliger für Bronchitis. In seltensten Fällen können Kinder an der RSV-Infektion sterben.

Was aber hilft dagegen?

RS ist ein Virus, weshalb sich die Erkrankung nicht mit Antibiotika bekämpfen lässt. Behandelt werden die Symptome, wie Husten, Schnupfen und Fieber. Bei einem schweren Krankheitsverlauf werden die Patienten im Krankenhaus überwacht. Bei Atemnot wird ihnen Sauerstoff zugeführt.

Titelbild von Tomsickova | stock.adobe.com