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Die Nahrungspyramide dreht sich auch nach der Geburt des Kindes weiter. Denn: Die Ernährung während der Schwangerschaft ist genauso wichtig wie danach.

So trinkt ein vollgestillter Säugling in den ersten vier bis sechs etwa einen Dreiviertelliter Muttermilch täglich. Die Energie und Nährstoffe für die Milch stellt der mütterliche Organismus aber selbst bereit, wie  Claudia Lasarczik, Diplomökotrophologin bei der Verbraucherzentrale Sachsen sagt. „Viele Mütter fragen sich daher, wie sie essen sollten, um diesem Mehrbedarf gerecht zu werden.“

Weiter erklärt sie: Stillende Mütter sollten gut und ausgewogen essen und dabei auf ihr eigenes Hunger- und Durstgefühl vertrauen. „Besonders wichtig ist, dass die Mutter ihre eigenen Bedürfnisse wahrnimmt und sich ausreichend Zeit zum Essen nimmt“, erklärt Lasarczik. Der Mehrbedarf an Nährstoffen für die Muttermilch kann mit üblicher ausgewogener Ernährung abgedeckt werden. Der erhöhte Energiebedarf wird zudem durch die Mobilisierung der Fettdepots aus der Schwangerschaft mit gedeckt.

Da mit der Muttermilch die erste Geschmacksprägung des Kindes erfolgt, sollte die Lebensmittelauswahl daher sehr vielseitig gestaltet werden, damit der Nachwuchs im späteren Leben ebenfalls vielerlei Lebensmittel gern mag. Pflanzliche Lebensmittel sollten deshalb reichlich verzehrt werden. Inwieweit Blähendes, wie Kohlgemüse oder Hülsenfrüchte für Mutter und Kind bekömmlich sind, muss allerdings probiert werden.

Mäßig verzehrt werden sollten tierische Lebensmittel. „Regelmäßige Fischmahlzeiten – Seefisch und Süßwasserfisch – sind empfehlenswert um den Bedarf lebenswichtigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu decken. Ein hoher Verzehr an Raubfischarten, wie Thunfisch, Heilbutt, Hecht und Co. sollte jedoch aufgrund möglicher Schwermetallgehalte vermieden werden“, informiert Lasarczik.

Nicht zu vergessen ist eine ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit. Dabei sollte energiefreie Getränke unbedingt bevorzugt werden. Als Faustregel kann gelten, nach jedem Stillen ein Glas Wasser trinken.

Die Verbraucherzentrale Sachsen lädt unter www.verbraucherzentrale-sachsen.de/veranstaltungen auch zu Infoveranstaltungen für (werdende) Mütter, Väter oder Großeltern ein. 

Quick-Tipp: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist schon während der Schwangerschaft zu empfehlen

Dass Frauen während der Schwangerschaft keinen Alkohol zu sich nehmen sollten ist allgemein bekannt. Doch was für Regeln gelten in Bezug auf die Flüssigkeitszufuhr in dieser besonderen Zeit? Hierfür haben wir bei FAMILIEN H(erz) ein paar hilfreiche Tipps erstellt, damit einer gesunden und glücklichen Schwangerschaft nichts mehr im Wege steht.

Als empfehlenswert für junge Mütter gelten 1,5 Liter Flüssigkeit, welche im Laufe des Tages getrunken werden sollten. Von Vorteil hierbei ist natürliches Mineralwasser, da hier wichtige Mineralien wie Kalzium und Magnesium enthalten sind. Vorzugsweise Frauen, die zu Sodbrennen oder Blähungen neigen, sollten jedoch Mineralwasser mit Kohlensäure vermeiden, da diese durch den Sprudel verstärkt werden können. Gleichzeitig ist auch von Rohmilch abzuraten, weil es hier zu einem erhöhten Infektionsrisiko für Mutter und Kind kommen kann.

Getränke wie Fruchtsäfte oder Limonaden sollten aufgrund des hohen Zuckergehaltes verdünnt werden. Drinks mit Süßstoffen können jedoch unbedenklich getrunken werden. Auch wenn Studien besagen, dass zwei Tassen Kaffee am Tag bedenkenlos für die Entwicklung des Kindes sind, heißt es doch lieber Abstand von Energy-Drinks und Kaffee halten, da bereits kleine Mengen Koffein der Gesundheit des Babys schaden können.

Marie Albuschat/pm

Titelbild von Fotokalua | Adobe Stock