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Sie schniefen, haben Atemnot und fiebern. Nein, die Rede ist nicht von Corona. Und ja, bereits im vergangenen Jahr haben wir mit exakt dem gleichen Wortlaut unseren Artikel begonnen. Doch laut Medizinern ist die Lage erneut ernst. Denn mal wieder bringt ein ganz anderes Virus derzeit die Kinderkliniken an ihre Belastungsgrenze. Vorname RS, Nachname Virus – die Kurzform. Vollständiger Name: Respiratorisches Synzytial Virus.

Der RS-Virus ist keine neue Atemwegserkrankung. Die Ärzte beklagen derzeit aber einen großen Anstieg der Fälle. Auch im Erzgebirge. Bereits im Spätsommer 2021 machte der Virus Ärger. Dass es erneut zu einem rapiden Auftrieb der Fälle kommt, ist für viele Kinderärzte nicht verwunderlich. Besonders betroffen seien ein bis zwei Jahre alte Kinder, die in der Coronazeit – verbunden mit sämtlichen Maßnahmen, wie Lockdown – bislang keine einzigen Berührungspunkte zum RSV hatten.

Das Schlimmste: Der Virus ist oft für Eltern kaum zu unterscheiden von einer normalen Erkältung. Doch woran erkennen Mamas und Papas dann also, ob es sich um RSV handelt? FAMILIEN H(erz) holt noch einmal die wichtigsten Symptome in Erinnerung:

Was war der RS-Virus gleich nochmal?

Grundsätzlich gehört der RS-Virus zur gleichen Familie der Viren, wie etwa Erreger, die durch Masern oder Mumps hervorgehen. Übertragen wird er über die Tröpfcheninfektion. Nach dem es zur Infektion gekommen ist, kann es im Durchschnitt fünf Tage dauern, bis Anzeichen auftauchen. Erste Symptome zeigen sich dann zunächst durch Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Fieber. Alles, was eigentlich vorerst nur auf eine Grippe deuten könnte.

Was aber zunächst nur wie leichte Erkältungssymptome aussieht, kann sich schnell auf die Atemwege ausbreiten. Während die einen also nur leicht erkranken und die Infektion ohne größere Probleme wegstecken, kann RSV für Risikogruppen, Säuglinge oder Kinder mit geringem Immunsystem zur Gefahr werden, insbesondere erkennbar an einem pfeifenden oder zischendem Atemnebengeräusch. Haben die Betroffenen dabei große Probleme beim Atmen, sollte sofort der Arzt aufgesucht werden.

Doch neben Husten und Fieber können auch beim Füttern Probleme auf den Virus hindeuten. Verweigert das Kind die Nahrung oder das Trinken, erbricht es, muss so etwas ernst genommen werden.

Bei den meisten Betroffenen handelt es sich um Frühgeborene, Säuglinge und Kleinkinder im Alter von ein bis vier Jahren. Der RS-Virus kann jedoch auch Erwachsene treffen. Zumeist dauert eine Erkrankung ca. drei bis zwölf Tage. Allerdings können Symptome, wie Husten auch mehr als vier Wochen andauern.

Schlimmste Folge des Virus ist, dass sich dieser in manchen Fällen später auch auf die Lunge legen kann. Erkrankte sprachen von häufiger auftretendem Asthma oder waren anfälliger für Bronchitis. In seltensten Fällen können Kinder an der RSV-Infektion sterben.

Was dagegen hilft, haben wir bereits vergangenes erläutert. Hier geht’s zum Artikel: https://www.herz-erzgebirge.de/uebeltaeter-rsv/

Titelbild von Tomsicknova | Adobe Stock